Dreißig Jahre germanistische Forschung in Polen und Deutschland: 1989–2019
30 Jahre germanistische Forschung in Polen und Deutschland: 1989-2019
Internationale wissenschaftliche Konferenz am Institut für Germanistik der Universität Gdańsk (27.-29.6.2019)
Im Jahr 2019 feiert die Germanistik an der Universität Gdańsk den 30. Jahrestag ihres Bestehens. Nach langjährigen Bemühungen konnten im Oktober 1989, dem Jahr des politischen Umbruchs in Mitteleuropa, endlich die ersten Abiturienten ein germanistisches Studium in Danzig beginnen. Wir möchten dieses Jubiläum mit einer internationalen Konferenz begehen, zu der wir interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einladen.
Die Tagung zum Thema „30 Jahre germanistische Forschung in Polen und Deutschland: 1989- 2019“, die vom 27. bis 29. Juni 2019 stattfindet, wird ein Forum für Reflexionen über die jüngste Entwicklung der Germanistik in beiden Ländern bieten. Ausgangspunkt ist das Jahr 1989, das einen Paradigmenwechsel in der polnischen Germanistik einleitete, die sich damals für neue Themen öffnete und einen breiten Dialog mit der Germanistik im nun vereinigten Deutschland anstrebte, etwa in der Erforschung deutscher Literatur im kulturellen deutsch-polnischen Grenzland, in Studien zur Erinnerungskultur oder in der kontrastiven Pragmalinguistik. Später kamen Forschungsansätze wie Inter- und
Transkulturalität sowie Studien zur Migrationsliteratur, zur kontrastiven Diskurs- und Medienlinguistik hinzu. Zusätzlich zu den verschiedenen cultural turns hat in der Fremdsprachendidaktik die Orientierung auf Kompetenz und Bildungsstandards zu einem Paradigmenwechsel geführt. In jüngster Zeit lässt sich hier ein Neuansatz beobachten, der durch Professionsentwicklung und Neubestimmung der Hochschulbildung über Wissenschaft und Forschung (forschendes Lernen im Lehramtsstudium der Fremdsprachen) ausgelöst wurde.
Inspirationen gingen und gehen für polnische Germanisten bis heute teils von der Germanistik in Deutschland, teils von der Polonistik aus. Rückwirkungen von ihrer Seite auf die Germanistik in Deutschland sind dagegen eher selten. So blieben Forschungen zu deutsch-polnisch-jüdischen Beziehungen und entsprechenden gegenseitigen Wahrnehmungen in der deutschsprachigen Literatur bis auf wenige Ausnahmen eine Domäne der polnischen Germanistik.
Auf der Tagung sollen einzelne dieser Paradigmenwechsel ebenso wie die Entwicklung verschiedener Forschungsansätze in der deutschen und polnischen Germanistik (möglichst auch vergleichend) in den kritischen Blick genommen werden. Zu den aus dieser Perspektive interessierenden Forschungsparadigmen und -themen gehören außer den bereits genannten auch die feministische Literaturwissenschaft und Gender Studies, Theaterwissenschaft, postkoloniale Studien, Studien zu jiddischer Sprache und Literatur, Presseforschung und Translatorik. Neben Germanisten laden wir ebenfalls Polonisten ein, ihre Forschungen zur deutschen Literatur und zu deutsch-polnischen Themen zu präsentieren.
Mit der Tagung versuchen wir nicht nur, eine Bilanz zu ziehen, sondern auch Desiderata zu benennen und Perspektiven künftiger Forschung zu diskutieren. Die Konferenz beginnt am Do. 27.06. voraussichtlich um 17.15 Uhr und endet am Sa. 29.06. um 15 Uhr.
Anmeldung
Wir bitten Sie, Ihre Themenvorschläge für Referate mit Abstracts (bis etwa 8 Zeilen) bis zum 15.02.2019 an die Adressen der Organisatoren zu schicken.
Publikation der Tagungsbeiträge
Nach der Konferenz bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihr Referat im Tagungsband zu veröffentlichen, der als ein Themenheft der Zeitschrift „Studia Germanica Gedanensia“ erscheinen wird. Er wird spätestens sechs Monate nach Erscheinen im Internet zugänglich sein.
Konferenzgebühr
Die Konferenzgebühr beträgt 450 PLN bzw. 110 EUR. Damit sollen Verpflegungskosten und zwei Übernachtungen (27.-29.6.2019) finanziert werden. Die Anreisekosten können nicht erstattet werden. Um die Zahlung der Konferenzgebühr bitten wir Sie nach der Annahme Ihres Referats.
Kontakt
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an die Organisatoren der Konferenz.
Prof. Dr. Mirosław Ossowski: filmos@univ.gda.pl
Prof. Dr. Andrzej Kątny: akatny@wp.pl
Prof. UG, Dr. habil. Marion Brandt: filbr@ug.edu.pl